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(M)ein Ausflug in die analoge Fotografie - Hauptteil
Das Bild wurde mit der Olympus OMD em10 mit m.zuiko 25mm f1,8 gemacht
So nun bin ich also mit der Zenit EM unterwegs und versuche mal einen 36ger Film durch zu jagen…..
Leichter gesagt als gedacht, denn das ist das erste was mir so auffällt, man schießt nicht immer gleich ab, ich mache mir doch mehr Gedanken als mir bewusst ist.
Handhabung und Grundsätzliches
Von der Handhabung her ist die Kamera eigentlich ganz einfach aber sie ist schwer, der Vergleich zu einem Panzer kommt mir unweigerlich in den Sinn, wenn ich die Kamera in die Hand nehme.
Dass ich manuell fokussieren muss, ist mir nicht neu, mit den alten Objektiven mache ich das sehr gerne, allerdings nutze ich an den digitalen Kameras entweder die Lupenfunktion oder die Kantenabhebung zum fokussieren, beides gibt es ja nicht, lediglich zwei Kreise in der Mitte, die mir anzeigen wann scharf gestellt ist, ich muss mich also auf meine Augen verlassen.
Ebenso gibt es keinerlei Gitterlinien für die Drittelregel oder den goldenen Schnitt, ich muss also alles selbst auswählen und bestimmen.
Bei einem Foto, das ich von meinem Hund machen wollte, der im Gras liegt, musste ich mich komplett ablegen, weil es ja auch keinen ausklappbaren Monitor gibt ;-)
Wie gesagt, ich fotografiere bewusster, mache mir mehr Gedanken über das Motiv bzw. das fertige Bild in meinem Kopf. Fotografiere ich digital habe ich es zwar auch, ändere es aber am PC dann während der Entwicklung. Das habe ich hier so nicht, was im Kasten ist, ist im Kasten.
Belichtungszeit bzw. Verschlusszeit
Eine weitere Sache, die ich lernen musste, die Empfindlichkeit des Films ist ja fest vorgegeben, ich kann also nicht wie bei der Digitalkamera den ISO Wert mal kurz erhöhen, weil es zu dunkel ist bzw. die längere Verschlusszeit ein Stativ erfordert.
Ich habe bei den ersten Bildern auch immer schön geschaut was der Belichtungsmesser der Kamera als Wert angezeigt hat und im Vergleich was die App auf dem Smartphone vorschlägt. Nun war mir zu Anfang nicht ganz klar wo das Smartphone misst aber grundsätzlich hat das immer so in etwa gepasst, worauf ich dann die App nicht mehr genutzt habe und mich voll und ganz auf den Belichtungsmesser der Kamera verlassen habe.
Nun ist es aber so, dass die Filmempfindlichkeit in DIN oder ASA-rocT eingestellt wird. Dieser russische ASA Wert entspricht laut den Informationen die ich habe, nicht den westlichen ASA Werten und liegt knapp darunter. Da die Skala auch sehr klein ist, gehe ich mal davon aus, dass die eingestellten 100 passen werden, denn abhängig davon wird ja die Verschlusszeit zu den jeweiligen Blendenöffnungen vorgeschlagen, die man dann an den Verschluss übertragen muss.
Was ich festgestellt habe ist, dass der Belichtungsmesser eher träge reagiert bzw. wenn man ihn grob in Richtung Motiv richtet, ändert er nicht großartig seinen Messwert. Ob das nun gut oder schlecht ist, werde ich dann an den Bildern sehen.
Tja und dann ist es eben so, dass der Wert für die Verschlusszeit sich wie man es kennt von 30ms bis 500ms verdoppelt. Richtig nachdenken musste ich immer dann, wenn keine Verschlusszeit eindeutig einer Blendenzahl zugeordnet werden konnte, also kein wirklicher Vorschlag gemacht wurde.
Blende
Auch hier bin ich von der Digitalkamera gewohnt, dass ich mir je nachdem wie das fertige Bild aussehen soll bzw. was ich fotografieren möchte, mir eine entsprechende Blende wähle und dann die Belichtungszeit darauf hin anpasse. Eigentlich ist das hier bei der analogen Kamera ja auch so, allerdings ist man dann doch durch den festen ISO Wert eingeschränkt und es gibt auch keine Zwischenschritte bei den Blendenstufen, denn der Blendenring rastet fest ein.
Solche recht einfachen Dinge wie Motiv freistellen und die Blende entsprechend weit öffnen funktioniert nicht wirklich, ggf muss man da eben weitere Objektive mit dabei haben. Fotografiert man rein nur Landschaft, hat man mit Blende 5.6, 8, 11 oder 16 kaum Probleme aber da stellt man ja auch nicht frei.
Aber man bekommt dann schon ein Gefühl dafür, warum man ggf. ein anderes Objektiv nehmen könnte oder warum es Graufilter in verschiedenen Stärken gibt. Das sind so die kleinen Hilfsmittelchen.
Foto schiessen
Der Ablauf ist also so, man stellt anhand der Angaben des Belichtungsmessers eine vorgeschlagene Blende ein, spannt den Verschluss, denn erst dann kann die Verschlusszeit eingestellt werden, stellt scharf und drückt ab.Eigentlich total einfach, nur habe ich mindestens einmal vergessen die korrekte Verschlusszeit einzustellen. Dummerweise auch gerade bei einem tollen Motiv, wo ich das fertige Bild schon im Kopf hatte. Das ärgert mich ein wenig, ist aber so, muss ich akzeptieren.
Ansonsten gibt es zum Fotos machen nicht großartig viel zu sagen, ich muss mich von den Ergebnissen der Entwicklung überraschen lassen.
Fazit bisher
Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ich fotografieren kann und von daher schon in etwa weiss was man bei den analogen Kameras einstellen muss, damit ein Bild heraus kommt, das nicht komplett schwarz ist, so ist die digitale Fotografie wirklich um Welten einfacher.
Analog zu fotografieren, gerade auch mit solch einer Kamera ist wirklich puristisch für mich persönlich. Man ist sehr eingeschränkt. Natürlich hätte ich auch andere Objektive mit M42 Gewinde und auch diverse Filter, doch wollte ich nur das eine Objektiv nutzen, das quasi zur Kamera Erstausstattung gehörte und Filter – naja ich hatte einen Gelbfilter dabei, nur als ich ihn nutzen wollte, war der Film dann voll…….
Film voll und jetzt?
Dass der Film voll ist, merkt man daran, dass sich der Verschluss nicht mehr spannen lässt. Und jetzt kommt ein weiterer, spannender Teil für mich, den Film zurückspuhlen.
Dazu muss der Auslöseknopf heruntergedrückt und dann leicht gedreht werden, so bleibt er dann unten und entriegelt. Dazu muss man dann noch eine kleine Hülse in der der Auslöser steckt, nach links drehen. So ist der Verschluss entriegelt – hatte ich zumindest so im Video gesehen.
Als nächstes wird auf der linken Seite ein Knopf durch drücken und drehen herausgezogen, mit dem man die Filmrolle zurückdrehen kann.
Dieses zurückdrehen war komisch für mich, da ich das noch nie gemacht habe und irgendwann läuft es ganz leicht und der Film ist dann wohl wieder auf seiner Filmrolle aufgewickelt und kann entnommen werden.
Wie gesagt, ich hatte das noch nie gemacht und war sehr zaghaft, als ich den Rückdeckel dann geöffnet habe. Film war keiner zu sehen, also alles in der Filmrolle, perfekt ich kann den Film aus der Kamera nehmen und alles wieder ver- bzw. entriegeln.
Entwickeln
Ich hatte ja bereits gesagt, dass ich den Film nicht selbst entwickeln werde. Dies soll ein Großlabor machen. Also bin ich wieder in den Drogeriemarkt gefahren, wo ich den Film gekauft hatte, um ihn abzugeben.
Ähnlich wie bei der Suche hier nach analogen Filmen gestaltete sich die Suche nach diesen Beuteln, wo man den Film hinein packt. Analog wird hier schon sehr stiefmütterlich behandelt aber ich habe solch einen Beutel gefunden.
In Erinnerung an frühere Zeiten, so in den 80ger Jahren, als man zu Schlecker ging sehen diese Beutel heute etwas anders aus. Eine Auswahl ob matt oder glänzend ist nicht möglich und auch die Beschreibung wann man normales und Premiumpapier nehmen kann, erschliesst sich mir nicht. Nach Hilfe frage ich jedoch nicht, ich möchte die anwesenden Beschäftigten nicht mit Dingen belasten, die sie vermutlich eh nicht wissen.
Also fülle ich mal aus, Name, Anschrift und Datum sind normal. Ich wähle einfach mal das Premiumpapier in 10x15 glänzend – matt wäre mir lieber gewesen – und ich möchte gerne eine Daten CD haben.
Ich weiss, dass die Qualität der Daten nicht großartig sein wird aber für den Test ob die Kamera überhaupt funktioniert und ich damit in der Lage bin zu fotografieren sollte es ausreichend sein.
Noch kurz oben den Abrissbeleg für den Kunden eingesteckt, Film in die Tasche, Tasche zu geklebt und in den entsprechenden Kasten gesteckt.
Die Bearbeitungszeit beträgt wohl 7-10 Tage und man kann offenbar anhand der Nummer auch den Auftragsstatus online abfragen, das werde ich mal versuchen.
Jetzt heißt es aber zunächst einmal warten…...